Zugang und Platzierung des Brustimplantats? Fragen an PD Mathias Tremp, M.D.

Brust
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Um das Implantat in der Brust zu platzieren, werden der Zugangsweg und die genaue Position des gewählten Implantats im Voraus mit PD Dr. Tremp besprochen und genau festgelegt. Durch einen kleinen Einschnitt wird eine kleine Höhlung geschaffen, in die er das Brustimplantat einsetzt. Je nach Form und Größe der Brust und dem Zustand des Drüsen- und Weichteilgewebes kann das Brustimplantat entweder über oder unter dem Brustmuskel platziert werden

Welche Methode eignet sich am besten für den Zugriff auf das Brustimplantat?

Welche Methode am besten geeignet ist, variiert von Patientin zu Patientin: Kriterien sind unter anderem die Form und Größe der Brust und des Warzenhofs sowie die gewünschte Größe und das Material des gewählten Brustimplantats.

Der Zugang für das Brustimplantat kann entweder in der natürlichen Hautfalte unter der Brust, in der Achselhöhle oder um die Brustwarze herum liegen.

Zugang über die Inframammarfalte (Unterbrust)

Dieser ca. 3-4 cm lange Einschnitt in der Unterbrustfalte wird am häufigsten gewählt. Er ermöglicht einen besonders guten Zugang, die Brust kann leicht geformt werden und die Fähigkeit zu stillen bleibt erhalten. Die Länge des Schnittes hängt von der Größe und Beschaffenheit des Brustimplantats ab. Bei einer Hybridmethode (Implantat und Fetttransplantation in die Brust) kann der Schnitt sogar noch kleiner sein.

Zugang über die Achselhöhle (axillär)

Dieser ca. 3 bis 4 cm lange Schnitt in der Achselhöhle eignet sich für eine sogenannte "narbenfreie" Brustvergrößerung. Der Eingriff wird endoskopisch, d.h. mit der Kamera, durchgeführt. Diese Technik ist sehr elegant, hat eine hohe Patientenzufriedenheit und kann auch bei größeren Implantaten angewendet werden. Normalerweise wird das Implantat bei dieser Methode unter dem Muskel eingesetzt.

Zugang über die Brustwarze (periareolar)

Ein Einschnitt in diesem Bereich wird seltener verwendet. Dies ist sehr gut geeignet, wenn die Brustwarzen angepasst, verkleinert oder neu positioniert werden sollen. Die Narbe ist aufgrund der dunkleren Hautpigmentierung nicht sehr sichtbar. Es besteht ein leicht erhöhtes Infektionsrisiko aufgrund der nahe gelegenen Milchdrüsengänge und der damit verbundenen möglichen Einschränkung der Stillfähigkeit.

Wie und wo wird das Brustimplantat eingesetzt?

Das Brustimplantat kann an den folgenden drei Stellen eingesetzt werden:

Zwischen Brustdrüse und Brustmuskel (subglandulär)

Wenn das Implantat in diesem Bereich platziert wird, kommt es zu einer schnellen Heilung mit wenig Schmerzen. Der Eingriff kann theoretisch auch im Dämmerschlaf durchgeführt werden und erfolgt häufig ambulant.

Unter dem Brustmuskel (submuskulär)

Hier kann das Implantat in einer rutschfesten Position platziert werden, aber der Heilungsprozess dauert ein wenig länger. Wenn der Muskel angespannt ist, können sich die Brüste verformen und die Schmerzen nach der Operation sind etwas stärker als bei einer subglandulären Implantatposition. Das Ergebnis ist in der Regel natürlicher und die Rate der Kapselfibrose ist geringer, als wenn das Implantat über dem Muskel platziert wird.

Teilweise hinter dem großen Brustmuskel (subpektoral)

Hier befindet sich der obere Teil des Brustimplantats hinter den Muskeln und der untere Teil hinter der Brustdrüse. Diese Technik kann bei leicht hängenden Brüsten durchgeführt werden und es gibt 3 mögliche Vorbereitungsgrade.

Nachbehandlung einer Brustvergrößerung?

Nach einer chirurgischen Brustvergrößerung können die Brüste in den ersten Tagen angespannt sein und schmerzen. Diese Empfindungen klingen jedoch normalerweise von selbst ab. Insgesamt werden regelmäßige Nachuntersuchungen bis zu einem Jahr nach der Operation durchgeführt, danach jährlich.

Mindestens 5 Jahre nach einer Brustvergrößerung wird eine MRT-Untersuchung empfohlen, um die Implantate oder eine mögliche Kapselfibrose zu beurteilen. Danach ist eine Ultraschalluntersuchung alle 2 Jahre ausreichend, wenn Sie keine Beschwerden haben.


Als Patient sollten Sie nach der Operation die folgenden Verhaltensregeln beachten, um den Heilungsprozess optimal zu unterstützen:

Direkt nach der Operation sollten Sie nicht arbeiten. Je nach Tätigkeit können Sie nach 3 bis 7 Tagen an Ihren Arbeitsplatz zurückkehren. Ihren alltäglichen Aktivitäten können Sie in der Regel nach 7 Tagen ohne Einschränkungen nachgehen.

Je nach Sportart sollten Sie eine Woche lang keine körperliche Aktivität ausüben. Zur Förderung der Lymphdrainage bzw. Entstauung und auch als Thromboseprophylaxe sollten Sie sich jedoch direkt nach der Operation 5 - 6 Mal pro Tag bewegen (leichtes Gehen). Sportarten, die die Brust- und Armmuskulatur zu sehr beanspruchen, sollten je nach Wahl des Implantats für ca. 4 Wochen bei runden Implantaten oder 12 Wochen bei tropfenförmigen Implantaten vermieden werden.

Die Patientinnen sollten etwa 4 bis 6 Wochen lang ständig einen speziellen BH tragen, der für die nötige Stabilität sorgt. Gleichzeitig erhalten Sie von uns einen Brustgürtel, der je nach Position des Implantats 4 bis 8 Wochen lang getragen werden muss. Das Kompressionskleidungsstück kann zum Duschen abgenommen werden.

Um das Ergebnis der Operation zu überprüfen, werden nach einer Bruststraffung zunächst wöchentliche Kontrolluntersuchungen durchgeführt, gefolgt von Nachuntersuchungen alle 6 bis 12 Wochen.

 

Wie sollte ich nach einer Brustoperation liegen?

Nach einer Brustvergrößerung ist ein ausreichend langer Schlaf von mindestens 8 Stunden für die weitere Wundheilung notwendig. In den ersten 4-6 Wochen müssen Sie auf dem Rücken schlafen. Der Stütz-BH oder Brustgürtel muss immer getragen werden. Das Kompressionskleidungsstück reduziert Schwellungen und Schmerzen und stabilisiert die Implantate. Idealerweise sollte der Oberkörper beim Schlafen um etwa 30° erhöht sein und die Arme auf Kissen gelegt werden, um Schwellungen und Schmerzen zu reduzieren. Sie können mehrere Kissen oder Ringkissen hinter dem Nacken und unter den Knien platzieren, um den Rücken zu entlasten. Wenn Sie normalerweise auf dem Bauch schlafen, können Sie vor der Brustoperation üben, auf dem Rücken zu schlafen. Es sollte kein Druck auf die Implantate ausgeübt werden, da sich diese sonst verschieben können. 3 Wochen nach der Operation können Sie auf der Seite schlafen. Es ist hilfreich, ein Kissen unter Ihre Arme und auf Ihre Seite zu legen, damit Sie sich nicht ungewollt umdrehen. Wenn die Wunden vollständig verheilt sind, können Sie nach 4-6 Wochen bei runden Implantaten oder nach 12 Wochen bei tropfenförmigen Implantaten wieder auf dem Bauch liegen.

Brustvergrößerung in Kombination mit einer Bruststraffung bei hängenden Brüsten

Die Brust ist ein wichtiges weibliches Merkmal. Wenn sie nicht die gewünschte Form haben, kann sich dies negativ auf das Selbstbewusstsein der betroffenen Frau auswirken. Um eine erschlaffte Brust mit geringem Brustvolumen zu korrigieren, sind eine chirurgische Brustvergrößerung und/oder eine Bruststraffung geeignet.

Eine Bruststraffung (Mastopexie) wird durchgeführt, um hängenden Brüsten entgegenzuwirken. Die Bruststraffung wird in der Regel unter Vollnarkose durchgeführt und dauert insgesamt etwa 2 bis 3 Stunden. Bei diesem chirurgischen Eingriff werden bis zu drei Schnitte gesetzt, um einerseits das überschüssige Hautgewebe zu entfernen und andererseits die Brustwarze in eine höhere Position zu bringen. Je nach Schnitttechnik wird zwischen verschiedenen Methoden unterschieden, die auch bei der Brustverkleinerung zum Einsatz kommen.

Nebenwirkungen einer Bruststraffung?

Obwohl Komplikationen bei einer Bruststraffung selten sind, muss die Patientin dennoch über mögliche Risiken aufgeklärt werden: Nach der Operation können Blutergüsse (Hämatome), Infektionen, Nachblutungen und Schwellungen auftreten.

Darüber hinaus kann die Patientin ein Taubheitsgefühl in der Brustwarze und dem umgebenden Hautgewebe verspüren. All diese Nebenwirkungen verschwinden jedoch in der Regel nach 6 bis 12 Monaten von selbst und sind kein Grund zur Sorge.

Die chirurgische Bruststraffung hinterlässt auch sichtbare Narben im Einschnittbereich. Diese verblassen mit der Zeit mehr und mehr, aber sie bleiben für den Rest des Lebens der Patientin bestehen. Allerdings sind die Narben für die Patientinnen zweitrangig, wenn die Silhouette gut ist.

Haben Sie noch Fragen zur ästhetischen Brustchirurgie?

Kontaktieren Sie uns für ein Treffen.

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